Männer und Erwartungen

Hallo Männer,

 

heute spreche ich über Erwartungen. In Beziehungen laufen wir Männer oft in eine kleine, aber fiese Falle. Beispielsweise erwarten wir Treue, Ehrlichkeit, Loyalität oder eine befriedigende Sexualität und so weiter. Die Liste kann sehr lang sein. Doch wenn wir nicht lernen, diese Erwartungen klar zu äußern oder in Wünsche zu verwandeln, kann das für uns und unsere Partnerinnen zu Frust und Missverständnissen führen. Also, lasst uns näher hinsehen, warum es oft viel sinnvoller ist, unsere Wünsche klar zu äußern, statt stumm darauf zu hoffen, dass unsere Erwartungen erfüllt werden.

 

Erwartungen: Das unsichtbare Stolperseil.

 

Zunächst einmal: Was sind Erwartungen überhaupt? Erwartungen sind diese kleinen (oder manchmal großen) Gedanken in deinem Kopf, wie Dinge laufen sollten. Du erwartest, dass deine Partnerin etwas Bestimmtes sagt oder tut, ohne dass du es vorher kommuniziert hast. Vielleicht denkst du: „Sie sollte doch wissen, was ich brauche!“ oder „Wenn sie mich wirklich liebt, dann macht sie das für mich!“

 

Aber hier ist das Ding: Erwartungen, die nicht ausgesprochen werden, sind wie unausgesprochene Regeln in einem Spiel – niemand kennt sie, außer dir. Das führt oft dazu, dass deine Partnerin diese „Regeln“ bricht, ohne es überhaupt zu wissen. Und dann? Ärger, Frust, Enttäuschung. Kommt dir das bekannt vor?

 

Leider tun wir uns oft schwer damit, unsere Gefühle und Bedürfnisse klar zu äußern. Vielleicht wollen wir nicht als „schwach“ dastehen oder fürchten uns davor, abgelehnt zu werden. Also halten wir unsere Erwartungen für uns und hoffen, dass alles von allein gut läuft. Spoiler: Das tut es meistens nicht.

 

Der Unterschied zwischen Erwartungen und Wünschen.

 

Jetzt kommt der spannende Teil: der Unterschied zwischen Erwartungen und Wünschen. Erwartungen setzen uns selbst und unsere Partnerin unter Druck. Wenn deine Erwartungen nicht erfüllt werden, fühlst du dich enttäuscht, vielleicht sogar verletzt. Doch das Schlimmste ist: Deine Partnerin weiß oft gar nicht, dass sie dich „enttäuscht“ hat, weil sie schlichtweg nicht wusste, was du erwartet hast.

 

Wünsche hingegen sind eine Einladung. Anstatt von vornherein zu erwarten, dass deine Partnerin etwas Bestimmtes tut, sagst du einfach, was du dir wünschst. Beispiel: Statt zu erwarten, dass sie deine Lieblingspizza von sich aus bestellt, könntest du sagen: „Ich würde mich freuen, wenn wir heute meine Lieblingspizza essen.“ Siehst du den Unterschied? Du machst dein Bedürfnis klar, ohne Druck aufzubauen. Wünsche bieten Raum für Verständnis und Kompromisse – Erwartungen nicht.

 

Warum es wichtig ist, Wünsche zu äußern.

 

In Beziehungen geht es um Kommunikation, das wissen wir alle. Aber oft vergessen wir, dass es auch um klare Kommunikation geht. Indem du deine Wünsche statt Erwartungen formulierst, gibst du deiner Partnerin die Chance, auf dich einzugehen, ohne dass sie das Gefühl hat, dir etwas „schuldig“ zu sein. Das schafft nicht nur Harmonie, sondern auch eine tiefere Verbindung. Deine Partnerin kann auf deine Bedürfnisse eingehen, und du wirst dich besser verstanden fühlen.

 

Ein weiterer Vorteil: Wünsche äußern zeigt, dass du dir bewusst bist, was du willst. Und seien wir ehrlich, nichts ist unattraktiver als jemand, der nie so richtig sagt, was er braucht. Indem du deine Wünsche klarmachst, stärkst du nicht nur deine Beziehung, sondern auch dein Selbstbewusstsein.

 

Wie du am besten mit Erwartungen und Wünschen umgehst.

 

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Wie setze ich das um?“ Hier habe ich ein paar einfache Tipps für dich:

  1. Selbstreflexion: Bevor du dich in Enttäuschung über nicht erfüllte Erwartungen verlierst, frage dich: „War das eine klare Erwartung oder nur ein Wunsch, den ich nicht ausgesprochen habe?“ Dieser kleine Check-in mit dir selbst kann schon viele Missverständnisse verhindern.
  2. Formuliere deine Wünsche klar: Sag, was du willst. Klingt simpel, ist es auch. Anstatt zu erwarten, dass deine Partnerin Gedanken liest, mach es ihr leicht. Sag ihr, was du dir wünschst – ohne Vorwurf, einfach als Information. So entsteht weniger Druck.
  3. Sei offen für ihre Wünsche: Wünsche zu äußern funktioniert in beide Richtungen. Höre aufmerksam zu, wenn deine Partnerin ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche teilt. Dadurch schafft ihr eine offene Kommunikation, die für beide Seiten gesund ist.
  4. Lass Perfektion los: Niemand kann immer alle Wünsche erfüllen – und das ist okay. Es geht nicht darum, ständig alles zu bekommen, was du willst, sondern darum, offen miteinander zu reden und Kompromisse zu finden.

 

Fazit: Wünsche äußern – der Schlüssel zu mehr Harmonie und Lebensfreude.

 

Männer, Erwartungen sind tückisch. Sie schleichen sich in unsere Köpfe, ohne dass wir es merken, und sorgen dann für unnötigen Frust. Doch wenn wir lernen, stattdessen unsere Wünsche klar und ehrlich zu äußern, schaffen wir eine Basis für Verständnis, Nähe und echte Verbindung.

 

Also, traut euch! Sprecht eure Wünsche aus und genießt die positive Veränderung, die das in eurer Beziehung mit sich bringt.

 

Euer Männercoach,

Jürgen